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Figurentheater

Bunte Vielfalt

Figurentheater

Figurentheater gehört zu den ältesten Formen künstlerischen Ausdrucks

In einer transkulturellen Gesellschaft sind die Mittel des Figurentheaters hervorragend geeignet, ein junges Publikum für eine der traditionsreichsten Künste der Welt und insbesondere Europas zu gewinnen.

Eine Theaterform, die immer mehr Grenzgänger:innen aus den anderen darstellenden Künsten (v.a. Performance, Physical Theatre und Tanz) anzieht. In Gestalt des Digital Puppetry haben sich starke Verbindungen zur Medienkunst und zur Spieleindustrie entwickelt. Verhandelt werden u.a. aktuelle Diskurse um Queerfeminismus, Postkolonialismus und Rassismus. Das Figurentheater hat sehr großes Potential, diese Diskurse durch die eigene Formensprache neu zu verhandeln und normative Vorstellungen in Frage zu stellen.

Mit dieser leicht zugänglichen Theaterform können neue Publikumsschichten angesprochen und gleichzeitig ein hohes künstlerisches Niveau erreicht werden. Die Zugänglichkeit verdankt diese spezielle Theaterkunst ihrer starken visuellen Formensprache. Wenig textbasiert, ist es für die Jüngsten oftmals die erste Begegnung mit Theater und auch für Menschen mit geringen Sprachkenntnissen oder bei Hördefiziten verständlich.

Figurentheater in Europa

Das Puppenspiel hat eine lange und respektable Tradition und gehört inzwischen zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe.

Es kann an vier europäischen Universitäten studiert werden: In Berlin, Stuttgart, Charleville-Mézières (FR) und Bialystok (PL) Es gibt in Deutschland bislang nur drei kleine Theater in Berlin, Leipzig und Stuttgart, die sich auf die Produktion und auf Gastspiele von Figurentheater konzentrieren.

Eingebettet in internationale Netzwerke, beteiligt sich das Figurentheater-Kolleg unentwegt an der Stärkung des europäischen Figurentheaters, der Förderung der Entwicklung aufstrebender Talente, deren transnationaler Mobilität und der Anerkennung und Sichtbarkeit von kulturellen und kreativen Akteur:innen des Figurentheaters.

Eine der größten Herausforderungen für Künstler:innen im Bereich des Figurentheaters ist die unzureichende internationale Verbreitung ihrer Werke. Ursache ist vor allem der Mangel an Förder- und Austauschstrukturen auf internationaler Ebene.

Dies ist umso bedauerlicher, als Figuren- und Objekttheater sich hervorragend für die internationale Verbreitung eignet.

In der Figurentheaterszene besteht ein großer Bedarf nach praxisnaher Forschung in interdisziplinären Gruppen. Außerdem braucht es die Schaffung künstlerischer und technischer Schnittstellen, eine Förderung des Austausches, „Peer-Learning“ und die Stärkung transdisziplinärer Projektgruppen, die als „kollektive Körper“' miteinander interagieren lernen.

Soziale Prozesse sowie Professionalisierung müssen mitgestaltbar gemacht werden, bzw. vereinfacht werden.

Dazu braucht es Austauschplattformen, Bereitstellung von Expertisen, Verbindungen, die im besten Fall bereits im Studium (Tandemprojekte) angelegt werden und Mentoringprogramme, um Berührungsängste und unterschiedliche Wissensstände auszugleichen.