Neue Technologien nehmen eine zunehmende Bedeutung in unser aller Alltag ein. Auch wird immer mehr sichtbar, welches kreative Potenzial in der Verbindung von Kunst, Mechanik, Informatik und Elektronik steckt. Zwar verfügen bislang nur wenige Ensembles über das dafür nötige technische Know-how, doch dort, wo es vorhanden ist, entstehen beeindruckende Ansätze, animatronische und mechatronische Figuren, Requisiten und Bühnen organisch in die Dramaturgie einzubinden.
Die Integration neuer Technologien – einschließlich Künstlicher Intelligenz – eröffnet dem Figurentheater faszinierende Möglichkeiten. Damit Kunst und Ingenieurswissenschaft erfolgreich zusammenfinden, braucht es transdisziplinäres Denken und gegenseitiges Verständnis. Auch wenn Material-, Werkzeug- und Betriebskosten eine Herausforderung darstellen, wächst das Bewusstsein für den Wert technischer Kompetenzen und Kooperationen im künstlerischen Prozess.
Zunehmend entstehen Gelegenheiten, technisches Wissen und Infrastruktur gezielt aufzubauen und nachhaltig zu nutzen – sodass Technik nicht Selbstzweck bleibt, sondern zu einem dramaturgisch schlüssigen Bestandteil des Erzählens wird.
Mit dem Hackathon wollten wir diesen positiven Entwicklungen Raum geben und den Austausch zwischen erfahrenen Praktiker:innen fördern. Drei Teams arbeiteten in Berlin eine Woche lang an der Aufgabe, mit den vorhandenen Mitteln eine Story unter Einsatz elektronischer Sensoren zu entwickeln. Das Ergebnis: Bühnen und Objekte voller technischer Raffinesse, die in drei humorvollen Geschichten überzeugend zum Leben erwachten.
Das Format des Hackathons erwies sich als ideal, um fachliche, methodische und persönliche Verbindungen zu knüpfen – zwischen Teilnehmenden ebenso wie mit den betreuenden Dozent:innen der HfS und des FT-K, die auf Augenhöhe mitwirkten. Ein vielversprechender erster Schritt auf dem Weg zu einer dauerhaften Plattform.
Hackathons – ebenso wie verwandte transdisziplinäre Labore – ergänzen die klassischen Formate der Aus- und Weiterbildung auf inspirierende Weise und zeigen, wie lebendig, experimentierfreudig und zukunftsorientiert das Figurentheater heute ist.